Wie ein Fahrzeug geschleppt wird, hängt davon ab, in welchem Gebiet es geschleppt werden muss und ob die Fahrzeuge dabei kollidieren könnten. Man unterscheidet zwei Arten des Schleppens:
- Schleppen mit der Schleppleine eignet sich für offene Wasserflächen und bei starkem Wellengang.
- Längsseitiges Schleppen eignet sich für Hafenbereiche, in denen präzise manövriert werden muss.
Schleppen mit einer Schleppleine
- Um ein anderes Fahrzeug als Anhang hinter sich zu schleppen, wird eine Schleppleine benötigt.
- Beim Schleppen sollte die Zuglast im Optimalfall gleichmäßig aufgeteilt werden.
- Dadurch werden die Klampen geschont und es kann leichter manövriert werden.
- Für die gleichmäßige Aufteilung empfiehlt sich ein Hahnepot (spezielle Vorrichtung). Die Leinen können sonst aber auch zu einem Dreieck verknotet werden.
TippDie Schleppleine sollte schwimmfähig sein. So kann sie nicht untergehen und in die Schraube geraten.
- Der Schlepper passiert das manövrierunfähige Boot in Lee und lässt sich die Leine zuwerfen.
- An Bord sucht die Crew des geschleppten Fahrzeugs einen Punkt, an dem die Schleppleine sicheren Halt finden kann.
- Die Leine sollte vorerst nur mit einem Rundtörn befestigt werden, um bei zu starker, ruckartiger Belastung den Knoten etwas lösen zu können.
- Die Länge der Schleppleine muss dem Seegang angepasst werden. Bei starkem Seegang soll die Schleppleine mindestens die zwei- bis dreifache Wellenlänge betragen.
- Die Boote befinden sich dann zur gleichen Zeit auf dem Wellenberg oder im Wellental.
- Die Schleppgeschwindigkeit darf nichtgrößer sein als die “Rumpfgeschwindigkeit” des geschleppten Fahrzeugs!
AchtungWird das Boot schneller gezogen, als es mit seiner Rumpfform selbständig fahren könnte, wird der Wasserwiderstand zu groß. Das Boot kann dann kentern oder unter Wasser gezogen werden.
Längsseitiges Schleppen
- Beim längsseitigen Schleppen liegen die Boote aneinander, was zu einer besseren Manövrierfähigkeit in Häfen und engen Fahrwassern führt.
MerkeDas Heck des schleppenden Bootes sollte frei bleiben, damit die Manövrierfähigkeit erhalten bleibt.
- Zwischen den Booten, aber auch zum Bug und Heck hin, müssen Fender angebracht werden. Sie sollen die Boote vor Stößen gegeneinander bewahren. Der Schlepper passiert das manövrierunfähige Boot in Lee und lässt sich die Leine zuwerfen.
- An Bord vertäut die Crew des geschleppten Fahrzeugs Vorleine, Vorspring, Achterleine und Achterspring zu einer möglichst stabilen und kompakten Einheit.
- Sitzen die Leinen zu lose, können Schäden am Fahrzeug entstehen und die Manövrierfähigkeit eingeschränkt werden.
- Bei Aufnahme der Fahrt bremst das schleppende Boot die Fahrt noch stark ab. Erst, wenn beide Boote genug Fahrt aufgenommen haben, wird die Einheit manövrierbar.
TippEs empfiehlt sich, mit beiden Booten die gleiche Ruderlage einzulegen. Das erfordert eine gute Abstimmung der Rudergänger, erhöht aber die Manövrierbarkeit.